Doesntmatterwhat's Notizen, 26 Aug 21

Guten Morgen. ☀️ Es regnet.... Das drückt die Stimmung. Ich werde heute abreisen... ich will nach Hause... Also fast... Ich werd mich noch zwei Tage bei meiner Schwester verkriechen, meine Wunden lecken und mir Balsam auf die Seele schmieren lassen.
Und ich freu mich drauf denn ich brauche endlich einen vernünftigen Pott Kaffee. Ich hatte meine ersten 10000 Schritte schon nach dem Frühstück voll, denn café long bedeutet nicht etwa das man einen grossen Kaffee bekommt... Nein, es bedeutet nur das es kein espresso ist, die Menge des Kaffees sich allerdings kaum vom espresso unterscheidet. Ich bin total entkoffeinert sozusagen.
Auch Frühstücken die Franzosen scheinbar nicht über die Maßen abwechslungsreich 😅 Man frühstückt süss. Das max an Herzhaftigkeit ist Emmentaler, der ja auch irgendwie leicht süss ist. Auch an Obst scheint man hier nicht außerordentlich interessiert zu sein.

Aus einem mir unerklärlichen Grund wird hier auch die Bettdecke rundum unter die Matratze gesteckt... Und zwar so fest das man nicht umhin kommt unter diversen Schweissausbrüchen erst mal das gesamte Bett auseinander zu nehmen um irgendwie da drunter zu schlüpfen.

Franzosen sind sehr stolz auf ihre eigene Sprache. Und das dürfen sie auch denn die Melodie der Sprache ist einfach bezaubernd.... Allerdings ist es doch recht schwierig als Nichteingeborener ein Baguette zu bestellen wenn während der Bestellung einfach jeder... Also in diesem Fall ich und die entzückende Französische Baguettebelegerin, konsequent eine andere Sprache spricht. Englisch ist keine Weltsprache, jedenfalls nicht in Frankreich. Am Ende waren wir wohl beide sehr gespannt was ich da für einen Belag auf mein Baguette bekomme. 😂

Insgesamt muss ich aber sagen das die Franzosen unglaublich sympathisch und hilfsbereit sind, nicht zuletzt der Pariser Taxifahrer der mich in einer geradezu halsbrecherischen Fahrt in 6 min von einem Bahnhof zum anderen fuhr und mir dann noch den Koffer bis zum Bahnsteig schob. Fast war ich schon besorgt das er mich noch auf meinen Platz setzt und mir zum Abschied einen Kuss auf die Stirn drückt.
Oder der junge Mann in dem einzigen Lebensmittelladen, den ich finden konnte, der mir an der Nasenspitze ansah, das ich wohl keine Französin bin, (eventuell weil ich Obst kaufte 😅) und mir, während er eben dieses, eintütete immer wieder, auf französisch, versicherte wie leid es ihm tut, das er mich nicht versteht. Herzerwärmend.

Warum auch immer, habe ich in diesem Örtchen gleich 2 Irish Pubs gefunden. Das war etwas merkwürdig aber meine Irlandaffinität zog mich immer wieder in eben einen dieser Pubs. So bin ich vermutlich der einzige Deutsche Tourist der in Frankreich in einem Irish Pub ein Guinness bestellt. Der Barmann und ich waren schon beinahe dicke Freunde obgleich weder ich ihn, noch er mich, verstand.

Das ist das erste Mal das ich auf einer Reise kein Souvenir mit nach Hause nehme, und trotzdem hab ich das Gefühl, mit viel mehr abzureisen als ich kam.... Erfahrung wiegt.

Au revoir