MenthePip's Notizen, 05 Feb 23

Selbstwahrnehmung - Fremdwahrnehmung - Realität


Ich war immer schlank. Immer war mein Wohlfühlgewicht bei ca. 52 kg /158 cm. Ich wog mich etwa ein- bis zweimal pro Jahr. Das Gewicht war inclusive Jeans und Shirt und ohne Schuhe. Also um die 50 kg eher. So konkret wichtig war das Gewicht nicht. Meine Sachen passten und wurde mal was zu eng, bin ich etwas mehr geradelt oder habe etwas weniger gegessen und zwei Tage später sass die Hose wieder, wie sie sitzen sollte. Ich war auch sehr sportlich und fit. Bei einem Testwiegen vor einem Fitnessstudio wurde mir ein Körperfettanteil von unter 20 bescheinigt.

Dann neuer Job, mehr sitzen, mehr Ruhe, mehr Snacks, weniger Radfahren, noch mehr Snacks, noch viel mehr Snacks auch noch spät. Weniger Schlaf, aber mehr Essen, neue Wohnung, kürzerer und flacherer Arbeitsweg, noch weniger Radfahren, besseres Rad, noch weniger Anstrengung.... stetig nahm ich zu. Es muss vor etwa 12 oder 11 Jahren angefangen haben. Ich fand es irritierend und ärgerlich, dass meine Sachen nicht mehr passten. Aber ich fühlte mich noch schlank. Ich sah mich selbst auch noch schlank, wenn ich in den Spiegel schaute. Anfangs wirkte ich auch noch auf mein Umfeld schlank. In einem Bekleidungsgeschäft vor Ort, in dem man mich kannte, holte mir man weiter die Sachen in Größe S aus dem Lager und stand dann staunend vor mir, weil es gar nicht mehr passte. Sie kannten mich jahrelang als die kleine, sehr schlanke. Auch auf Menschen, die mich neu kennenlernten, wirkte ich noch schlank. Doch dann wurde plötzlich nicht mehr widersprochen, wenn ich mit meinem Gewicht kokettierte. Ich fand das irritierend. Meine Mutter machte sich langsam Sorgen - schlank findet sie besser, eben auch wegen gesundheitlichen Aspekten. Neue Bekannte sahen mich mollig. Mein neuer Freund kannte mich nie schlank und sah (und akzeptierte) mich als dick. - Aber ich sah mich noch immer schlank. OK, ich hatte zugenommen und XS war nun zu klein, aber ich verstand nicht, warum mir "plötzlich" S nicht mehr passen sollte....????
Manchmal schaute ich mir meine alten Sachen an und fragte mich, ob ich da tatsächlich wieder mal reinpassen sollte, trotzdem war ich nicht so unzufrieden, wenn ich in den Spiegel schaute.
Erst mit fast 20 Kilo mehr fand ich mich etwas zu üppig am Bauch. Da hatte er allerdings schon einen Umfang von 100 cm. 🤭

Diätkalender ansehen, 05 Februar 2023:
3249 kcal Fett: 162,75g | Eiw: 110,32g | Kohlh: 336,66g.   Frühstück: De Nigris Aceto Balsamico Di Modena I.G.P., Olivenöl, Deutschesee Thunfisch in Nativem Olivenöl, K-Favourites Premium Karottensaft Pur, Dr. Karg Knäckebrot Käse & Kürbiskern. Mittagessen: Kiwi, K-Bio Triangolini mit Käsefüllung, Leitungswasser, K-Classic Mozzarella. Abendessen: Leitungswasser, K-Favourites Premium Ananassaft Direktsaft, Grapefruit (Pink und Rot), Olivenöl, Luisenhaller Tiefensalz aus Natursole, Schwarzer Pfeffer, Deutschesee Thunfisch in Nativem Olivenöl, Zitrone, Strauchtomaten. Snacks/Sonstiges: Manner Schoko Brownie Törtchen Waffeln mit Kakaocreme, Elephant Baked Squeezed Pretzels Honey Mustard & Onion, Lay's Kräuterbutter, Lay's Kräuterbutter, Lay's Kräuterbutter, Lay's Kräuterbutter. mehr...
1611 kcal Bewegung: Gehen (Langsam) - 3 Km/h - 1 Minute, Ruhen - 15 Stunden und 59 Minuten, Schlafen - 8 Stunden. mehr...

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Kommentare 
ich glaube es geht vielen ähnlich! ich für meinen Teil habe mich zwar im Spiegel gesehen, aber eben nicht mehr wahrgenommen. Die Masse die zu viel ist also schlicht weg ignoriert. auch jetzt (ich bin ja nicht ohne Grund wieder hier) muss ich mich zwingen mich aktiv im Spiegel zu sehen und wahrzunehmen! das habe ich die letzten zwei Jahre nicht getan und so kam der Rückfall! Es ist schwer! es ist eine Überwindung (Ignoranz ist da doch einfacher) aber notwendig um eben wieder auf die richtige Bahn zu kommen! ich danke dir für deine offenen Worte! 💚 
05 Feb 23 vom Mitglied: juliemond1982
@Julimond1982 Danke dir. 🤗 Ich hab das aufgeschrieben, weil ich hier oft lese, dass die, die lange dick waren, lange brauchen nach einer Abnahme, bis sie sich selbst richtig wahrnehmen - nämlich schlank... Es gilt wohl irgendwie in beide Richtungen. 
05 Feb 23 vom Mitglied: MenthePip
Ja, auch als ich meine 60kg hatte, da fühlte ich mich nicht schlank....ich wusste es, aber mein Blick auf mich selbst hatte es nicht wahrgenommen! Also ja, ich denke es geht wohl mit beiden Richtungen so. Es ist und bleibt ein ständiges Lernen... 
05 Feb 23 vom Mitglied: juliemond1982
Deswegen immer ehrlich auf die Waage und bei einer tiefen Vorbeuge offenbart sich schnell, was nicht mehr passt. Aber den Schweinehund, den muss jeder selbst jagen.......🐩🐽 
05 Feb 23 vom Mitglied: King_Esser
Danke für deine Geschichte. Kommt mir ein bisschen bekannt vor. 😏💚 
05 Feb 23 vom Mitglied: RiraRya
@King-Esser - Ja, mit 20 Kilo plus hab ich geschnauft beim Treppensteigen und ich hatte entzündete Fingergelenke. Meine Hände waren steif. Komplett steif. Es war erschreckend. Aber im Spiegel fand ich mich noch immer recht prima. Hauptsächlich haben mich die steifen Finger aufgerüttelt. Das Problem ist nun weg und ich dümpel so vor mich hin. Der Leidensdruck ist nicht gross genug irgendwie. @RiraRya - Hattest/hast du auch schon gesundheitliche Einschränkungen? Oder fühlst du dich wohl?  
05 Feb 23 vom Mitglied: MenthePip
@Evi 66 - Toll!!! Was hat dich letztendlich motiviert, richtig konsequent abzunehmen?  
05 Feb 23 vom Mitglied: MenthePip
Größere gesundheitliche Probleme hatte/habe ich nicht. Aber ich wurde auch eingewoben in den Arbeitsalltag immer unbewegter und schleichend fülliger und „weicher“. Und das auch die Kondition wurde schlechter. Womit ich etwas mehr zu tun hatte, war mein Knie - ein gerissenes Kreuzband, hier habe ich erst ein paar Physiotherapie-Einheiten bekommen, wobei ich relativ gut mitkam und um da weiter Muskeln und damit Stabilität aufzubauen, hab ich mich kurzerhand im Fitnesscenter angemeldet. Aber da geht’s längst schon nicht mehr hauptsächlich ums Knie. Seit Juni letzten Jahres mache ich nun regelmäßig Sport, mit der Ernährungsumstellung hat es auch ganz gut geklappt und ich hoffe, ich schaffe es noch unter die 60 kg. Ich bin nun insgesamt fitter, habe mehr Energie und bin schon spürbar definierter. Und ich habe mich schon auch zwischendurch mal gefragt, warum ich nicht viel früher wach wurde und was getan habe. Ich war früher immer schlank und dieses schleichende Mehr brauchte ein Weilchen, um im Hirn anzukommen. Der Bauch ist bei mir auch die größte Herausforderung, aber es wird. Zur Zeit gab es aber so viele Familienfeiern, dass ich gerade aufpassen muss, den gesunden Faden nicht zu verlieren. 
05 Feb 23 vom Mitglied: RiraRya
danke fürs teilen, die eigenwahrnehmung ist echt so eine Sache. 
05 Feb 23 vom Mitglied: Kimbo Jones
In die schleichende Falle laufen viele Menschen, die wichtig sind und sich einbringen. An Ende sehen sie aber nicht genug auf sich, ihre Gedundheit unnd ihre Kraefte. Bei mir kam nach 31 Jahren immer mehr und immer noch mehr der Zusammenbruch. Auf allenn Ebenen. Aber schon viel frueher waere ein anderer Weg angezeigt gewesen . Bandscheibe, Kraempfe, Ausfall auf alle Ebenen. Corona war fuer mich die Chance und der Ausstieg aus dem Karussell. Ticks waren noch das kleinste Leiden. Yoga war und ist noch mein Weg. Diese Woche wieder einmal 10.000 Schritte geschafft. Aber es ist noch Jahre Arbeit. Also : Sich selbst nicht aus den Augen verlieren ist die Kunst. ❤️ 
05 Feb 23 vom Mitglied: King_Esser
Krass, du beschreibst genau mich und meine Wahrnehmung. Wo ich vor zwei Wochen richtig erschrocken bin, sind Fotos von mir, die auf meiner Geburtstagsfeier gemacht wurden. Ich hab mich nicht wieder erkannt. Saß vor den Fotos und dachte, das BIN NICHT ICH... kann nicht sein. Daher jetzt ernsthanft dran arbeiten. 
06 Feb 23 vom Mitglied: Bettinchen80
Mit dieser verschobenen Wahrnehmung bist du definitiv nicht allein. Geselle mich gleich dazu. Ich hab mich immer wie durch einen Filter oder Weichzeichner wahr genommen 🙈 klar wusste ich das Gewicht auf der Waage, aber es war nur eine Zahl. Klar wusste ich das die Kleidergrössen immer höher gingen, aber auch das war nur eine Zahl. Etwas das die Augen und das Hirn beim Blick in den Spiegel weginoriert haben. Körperliche Einschränkungen die vielleicht zum Nachdenken angeregt hätten? Nö! Keine Schmerzen, Krämpfe oder Entzündungen. Wenn überhaupt Lästigkeiten, die das Hirn auch erfolgreich weg ignoriert hat. Schnappatmung beim Schuhe anziehen? Dann stellst das Bein irgendwo drauf. Treppensteigen? Gibt Aufzüge! Keine Kondition, noch nicht mal zum spazieren gehen? Nimms Auto! Könnte, noch lange so weiter machen... Der Mensch ist einfach erfolgreich darin ungewünschte oder schmerzhafte Dinge zu verleugnen.  
06 Feb 23 vom Mitglied: lionessa3
das könnte meine Lebensgeschichte sein. lange Zeit 158 cm groß, 48 kg schwer. dann Vollzeit Job mit enorm viel Stress, Schokolade als Nervennahrung und jetzt nach 20 Jahren Durchhalten 64 Kilo. oh, Weh. dabei bin ich sportlich, und habe eine sehr gute Grundkondition. trotzdem will die ver....te Waage nicht runter 😬 
06 Feb 23 vom Mitglied: barbara.palka278
@menthepip und @Lionessa3 ich schließe mich Euren Ausführungen an. Ihr habt eigentlich alles Wesentliche auf den Punkt gebracht.  
06 Feb 23 vom Mitglied: Krümel 2022
Wir sind Meister darin, uns selbst zu belügen🙂 Ich war drei Jahre lang auf einer Berufsfachschule für Diätetik und habe es trotzdem geschafft, über viele Jahr hinweg 30 kg zuzunehmen. Körperliche Folgen hatte ich glücklicherweise keine und es gab auch nicht ein einschneidendes Erlebnis, ich frage mich aber trotzdem, wie ich so lange dieses ganze Wissen einfach ausblenden konnte. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass ich nicht alleine bin, es gab und gibt einige Kollegen, die auch Probleme mit dem Gewicht haben. 
06 Feb 23 vom Mitglied: MaxKraft
Krass, genu identisch mit mir… und ich bekomm die Kilos einfach sehr schwer bis gar nicht mehr runter 😫 
03 Mrz 23 vom Mitglied: mirvmilenv

     
 

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