Sofianimmtab's Notizen, 07 Jan 17

Darf ich mal fragen, warum du die OP nicht in Anspruch genommen hast? Es wäre doch vielleicht eine Erleichterung für dich gewesen. Die Gründe für das Übergewicht sollte man in jedem Fall ermitteln vorm abnehmen, ob mit oder ohne OP. 

Das sehe ich ebenso...Psychologen und Abnehmkliniken, MagenOPs...das wird bezahlt, aber ich finde schon gerechtfertigt, es auch zu honorieren, wenn jmd. alleine abnimmt. Ist schon traurig, wenn man sich abrackert und nichts gezahlt bekommt, während jmd., der dick bleibt, Folgeerkrankungen hat und alle Medikamente ohne Rückfrage gezahlt bekommt. Könnte man ja auch mal als KK fordern, wer massiv übergewichtig ist, muss abnehmen oder eben mehr zuzahlen, wenn ein Medikament als direkte Ursache genommen werden muss... 

Das stimmt, Vivi. Wenn jemand aus eigener Kraft abnimmt (und dann noch so stark), dann kann ich das nicht verstehen, dass die Kasse das nicht honoriert. Aber ich finde es auch nicht so einfach zu sagen, wer dick ist muss abnehmen oder mehr zahlen. Oft ist die Ursache (die Ursachen) doch gar nicht so einfach zu ermitteln und abzustellen. Ich glaube, kaum einer ist freiwillig dick. Diese Menschen wären dann ja doppelt bestraft. Einen Alkoholiker oder psychisch erkrankten Menschen lässt man ja auch nicht mehr zahlen, sondern zahlt ihm den Entzug oder die psychosomatische Klinik. Das finde ich auch sehr richtig so. 

Und eine Magen-OP oder Hautentfernung sind meines Erachtens nach legitime Mittel der Hilfe, die man ruhig in Anspruch nehmen sollen dürfte. Denn die Allgemeinheit zahlt doch mehr, wenn ich arbeitstechnisch öfter mal ausfalle oder einen Job nicht machen kann für den ich fachlich ansonsten geeignet wäre, weil ich zB Diabetis habe oder Hautentzündungen. Aber da werden sich die Geister scheiden. Ich mag auch keine Grundsatzdiskussion lostreten. Da wird es 1000 Meinungen zu geben und jeder hat Recht, denn jeder muss das für sich entscheiden. 

Eines habe ich aus dieser Sache jedenfalls gelernt. Ich werde nicht murren, wenn der Krankenkassenbeitrag erhöht werden sollte. Ich habe das in Anspruch nehmen dürfen und bin sehr dankbar dafür. Und ich wünsche jedem, dass er von der Kasse (und den Beitragszahlern) unterstützt wird, wenn er Hilfe benötigt. 

Sofia, da bin ich ganz bei Dir, ich sehe massiv Übergewichtige ebenso als Süchtige an, wie Alkoholiker, würde dann also auch zum Abnehmen in eine Klinik einweisen, mit entsprechender therapeutischer Begleitung. Auf Dauer ist das sicherlich günstiger, finanziell gesehen... 

Und ich finde es sehr legitim, Hilfsmittel in Anspruch zu nehmen durch die KK, immerhin habe ich viele Jahre gezahlt, ohne etwas in Anspruch zu nehmen... 😉 

nun melde ich mich auch mal, habe zwar (noch nichts) mit dieser Art von Op's an Erfahrungen, dafür aber mit meinem Ci-Implantaten gehabt. Die wurden auch beide von der KrK jedesmal abgelehnt. Die Med.Hochschule Hannover hat mir von Anfang an zur Seite gestanden und auch klar angeboten: wenn abgelehnt wird, melden sie sich - wir helfen Ihnen weiter (mit Argumentation). Und das ist auch genauso passiert... die MHH konnte schlagkräftig die Gründe der KrK für die Ablehnung entkräften und haben auch meinen Widerspruch gemacht. Ist ja klar, die kennen alles... also liebe Freunde und Freundinnen: wenn's soweit ist, fragt mal bei den Doc's und Kliniken nach, die helfen auch gern med-fachlich weiter. Wer auch noch hilft, sind der Sozialverband (SoVD); manch einer kann sich den eher leisten, als einen Rechtsanwalt. Hat ja nicht jeder eine Rechtsschutz-Versicherung. Und ein Rechtsanwalt ist eher auf das formelle und juristische versiert, weniger auf das medizinische...  

@Viviace Diese Ungerechtigkeit zieht sich durch das gesamte System. Vor 8 Jahren hat die KK meine Sportstudio-Beiträge zum Großteil erstattet. Prophylaxe war in Mode. Dann hat Gesundheitsminister Rösler das verboten!!! Heute würde mir ein Volkshochschul-Kurs Rückengymnastik bezuschusst, wo irgendein mäßig ausgebildeter Trainingsleiter vorturnt. Aber so ein Studio wie meins, mit top qualifizierten Trainern muss ich selbst zahlen und die Leute in der KK-Verwaltung freuen sich. 

p.s. ich finde übrigens total mutig, wie offen ihr hier über die Folgen eures Übergewichts berichtet.  

...was ich blöde finde ist , dass es keine festen Regeln gibt auf die man bauen kann, gilt für alle, nicht so´n Sachbearbeiter kann das entscheiden, und man kann sich die Kasse aussuchen, die man möchte und weiß woran man ist. 

@trigger, wenn nicht hier, wo dann, man kann sich doch ziemlich anonym äußern... 

@casimir da hast du zwar recht, aber mir fiel es eben so auf. Ich habe eine Freundin (Ökotropholgin) mit inz. 130kg und ich fange an zu ahnen, warum sie Angst davor hat abzunehmen.  

Mein Doc hat mir gesagt: Bis vor ca. 15 Jahren haben alle Kassen diese OP´s bezahlt. Dann wurde die Gesundheitsreform neu aufgestellt.............. 

Triggerfish, liebe Grüße an Deine Freundin von einer Betroffenen: Lieber etwas Hautschlackern als noch mal so viel Übergewicht haben! Meine Lebensqualität ist eindeutig besser heute!!! 😉 

Krankenkassen sind Mist! Ich habe es in den Schwangerschaften erlebt. Durch einen Gerinnungsdefekt empfiehlt es sich eigentlich niedermolekulares Heparin zu spritzen. Ist zwar nicht das gelbe vom Ei, aber für Kind und Mutter besser, da man sich nicht mehr so mit Thrombosen und Embolien auseinandersetzen muss. Schwangerschaft ist aber nicht der bestimmungsgemäße Anwendungsfall (off-label use), also wird es nicht gezahlt. Stattdessen soll man alle drei bis vier Wochen beim Hämatologen Blut ziehen und eine Indikation bestimmen lassen. Das ist jetzt auch nicht unbedingt stressfrei so ein Termin. In der ersten Schwangerschaft erkrankte ich an Cytomegalie. Der Fetus infizierte sich und die Schwangerschaft musste wegen Schäden beim Kind (verbunden mit Lebensunfähigkeit) beendet werden. In keiner der folgenden Schwangerschaften zahlte die Krankenkasse die Untersuchung, ob dieser Virus wieder aktiv ist. Wie bei allen Herpes-Viren ist die Wahrscheinlichkeit einer Wiederansteckung sehr hoch.  

Ich will das nicht wegen der Schönheit machen lassen, denn ich bin nicht mehr auf Freiers Füßen und will auch kein Model mehr werden, sondern ich habe Schmerzen unter der Bauchschürze. Dauernd diese Entzündungen und die Haut, die aufplatzt...obwohl ich sehr viel für die Hygiene mache. Dazu bin ich Diabetiker und nehme Blutverdünner. Ich sehe das alles nicht so harmlos an. 

...King, Dein Arzt muss Dir einfach helfen! Ich drücke Dir die Daumen. Wie geschrieben, Fladianer weiß vielleicht mehr. 

King, hast Du den Antrag direkt von einer Klinik für plastische Chirurgie stellen lassen?  

@Viviace Ich sehe, ich sollte das Thema bei meiner Freundin mal offensiver ansprechen.