schupferratz's Notizen, 14 Sep 23

Charles Monets "Garten in Giverny". Ein lichter Pflanzentunnel aus Grün. Mit Blätterdach. Auf eine Tür zu. Lichte Sonnenfunkel auf dem Sandweg. Zwischen den Stämmen - den Säulen jenes kaleisdokopischen Baldachins - Blütenschauer in den Farben des französischen Sommers. Lavendelfarben, flamingo, buttergelb, silbriges weiß. Licht und Schatten. In stetigem Wechsel. Ohne die Schatten, zeigte das Bild eine grelle Fläche im gefräßigen, schonungslosen Gleißen der ewigen Sonne.

Es erfüllt mich mit Wut, richtiger Wut, dass so oft so viel Forderungen und Erwartungen bestehen, Schatten möchten doch bitte verschwinden. Trauer möge weggehen, "schlechte" Gefühle, Enttäuschung, Wut, Neid, Zorn, "schändliche" Sehnsüchte, dunkle Seiten einer Persönlichkeit, "Fehlverhalten". Es stört! Das macht man nicht! Sei anders! Sei anders, damit Du mich nicht unangenehm berührst! Sei anders, damit Du meine Kriese nicht störst! Stete Apelle. Die Forderungen sind dauerpräsent. Überall und stetig. Sie rufen Scham hervor. Für die Schatten. Die nicht weggehen. Sich verbergen lassen. Aber nicht weg gehen.

Ist es ein Wunder, dass die Schatten sich zu wehren suchen? Will man sie doch vernichten! Sie starten extreme Aktionen. Um sich zu retten. Zu rächen. Fressanfälle, Alkohol, Panikattacken. Folge: Noch mehr Scham.

Nein! NEIN, Leute! Mit mir nicht mehr. Ich mag sie. Meine Schatten. Ich behalte ihn. Monets Garten in Giverny.

Und ich liebe Gegenüber die Licht und Schatten haben. Behaltet Eure Sonnenfunkel auf finsteren Wegen! Ich bin deren größter Fan!

Schönen kleinen Freitag

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Kommentare 
Erstmal: Herzlich Willkommen bei mir....🤗 Unn dann: Ich finde dich und deine Texte toll. 👍🥰 
14 Sep 23 vom Mitglied: Abraxsa
Ja, dieser Ort mit seinen Effekten und Farben ist toll. Konnte mich nicht statt sehen. Ja, das Licht braucht den Schatten um zu wirken. Aber wir muessen uns nicht im Schatten aufhalten. Schon weil uns dieses Licht soo viel Energie und Kraft gibt.  
14 Sep 23 vom Mitglied: King_Esser
Richtig, ohne Schatten hätte Monet kein einziges seiner Bilder malen können - und nicht nur er. King_Esser, hältst du dich nie im Schatten auf?😳Das wäre mir zu anstrengend, sowohl im wörtlich konkreten Sinne als auch im übertragenen. Den dauerpositiven Zeitgeist, nach dem man immer gut drauf und voller Energie sein muss, ertrage ich oft auch nur schwer.  
15 Sep 23 vom Mitglied: Herbst-Prinz
#Herbsttprinz, Das mit dem Schatten kann man sich oft nicht aussuchen. Meine Schattentage sind schmerzhaft und voll Gymnastik. Und dann hilft die Sonne ungemein. Aber manchmal bleibt ein Schleier, der sich bleischwer an den Koerper schmiegt, bis er dann endlich ueber Nacht vergeht. Wie Schupfi so schoen beschreibt, kommt es auf die innere Balance an. Dann wirft einen das nicht um.  
15 Sep 23 vom Mitglied: King_Esser

     
 

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